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 Leistungsabzeichen 1963 mit neuer TS 8

60ger und 70ger Jahre
Im Jahr 1963 konnte eine moderne Tragkraftspritze ›TS 8‹ (Fa. Bachert) beschafft werden. Damit beteiligten sich die Männer der Wehr auch an der Ablegung von Leistungsprüfungen, so dass 1982 schon 24 Kameraden verschiedene Stufen bis hin zur Stufe »Gold/Blau« erreicht hatten.

HANOMAG L 28 Gerstes motorisiertes Fahrzeug der Wehr: Hanomag L 28 G

Durch den Anschluss an die Fernwasserleitung im Jahre 1964 erhielt die Gemeinde 9 Oberflur- und 14 Unterflurhydranten. Diese Maßnahme erhöhte den Feuerschutz des Ortes und der Bevölkerung erheblich.
1967 erwarb man einen Mannschaftswagen der Bereitschaftspolizei und in vielen freiwilligen Arbeitsstunden konnte dieser in ein funktionierendes Löschfahrzeug umgebaut werden, in dem auch eine Löschgruppe Platz fand (Zulassung am 15.3.'68).
1972 wurde das neu errichtete Feuerwehrgerätehaus bezogen und im Jahre 1981 auf dem Dach des Rathauses eine Sirene mit Funkalarmierung installiert.

 Übung im Anwesen Eberhard, um 1960

Mit dem 01. Mai 1978 verlohr die Gemeinde Fröhstockheim ihre Selbständigkeit und wurde im Rahmen der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Rödelsee eingemeindet. Im Eingemeindungsvertrag wurde jedoch zugesichert, dass die Feuerwehr Fröhstockheim als eigene und selbständige Feuerwehr erhalten bleibt.

100-jähriges Jubiläum 1983
Vom 17.06.- 19.06.1983 feierte die Wehr ihr 100-jähriges Stiftungsfest mit der Weihe der neuen Feuerwehrfahne bei allerschönstem Wetter; etliche Kameraden wurden für 25- und 40-jährige aktive Dienstzeit geehrt. Am Festzug durch das liebevoll geschmückte Dorf nahmen damals 63 Feuerwehren aus dem Landkreis teil. Das schöne Wetter und die hohen Besucherzahlen waren ein Lohn für die vielen Anstrengungen im Vorfeld des Festes.
Ein Jahr später verabschiedete die Wehr sich von ihrem langjährigen 2. Kommandanten Emil Roßmark, der das Amt von 1953 bis 1984 ausgeübt hatte. Am 23. März desselben Jahres wurde die Jugendfeuerwehr Fröhstockheim ins Leben gerufen. Ihr Ziel war und ist es, bereits Jugendliche für das Ehrenamt und die Belange der Feuerwehren zu begeistern.

Neuerungen: TSF und Schulungsraum
Nach langer Planungs- und Bauzeit konnte im September 1986 der neue Schulungsraum durch Bgm. Amberger feierlich an die Wehr übergeben werden. Die Wehr verbrachte mit den die Kameraden aus Rödelsee, Großlangheim, Iphofen und Hoheim einen gemütlichen Nachmittag bei herrlichem Wetter. Der Raum wurde als Anbau ans Gerätehaus umgesetzt, da das steigende Gefahrenpotenzial bei Einsätzen eine gute und breit gefächerte Ausbildung unumgänglich werden ließ. In der Bauphase leisteten die Kameraden viele ehrenamtliche Stunden.
Gut ein Jahr danach, am 01.11.1987 war es dann soweit – die Wehr bekam ihr erstes wirklich neues Löschfahrzeug: ein Tragkraftspritzenfahrzeug TSF (Daimler Benz, Aufbau Ziegler). Die Freude in der Wehr war groß, da das ›alte‹ doch nicht mehr ganz zeitgemäß war.

Die 90ger Jahre: Wandel des Einsatzgebietes
In der Jahreshauptversammlung 1990 verabschiedete die Wehr Rudolf Döblinger, der seit 1974 das Amt des 1. Kommandanten begleitete; er wurde von der Versammlung einstimmig zum Ehrenkommandanten ernannt. Sein Nachfolger wurde Roland Döblinger, der das Amt im jungen Alter von 23 Jahren übernahm.
In den folgenden Jahren wurde in der Ausbildung vermehrt auch Wert auf die Technische Hilfeleistung, den Umgang mit Gefahrstoffen und sich daraus ergebenden Situationen gelegt, da diese Bereiche heute den Hauptanteil der Einsätze bilden. Folgerichtig begann die Wehr mit dem Ablegen des Leistungsabzeichens THL, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht über ein Fahrzeug mit geeigneter Ausrüstung verfügte. Da die Wehr sich jedoch von der ersten Stunde an in die Ausbildung stürzte, konnten im Jahr 2002 schon die Stufen bis hin zu »Gold/Blau« abgelegt werden.

110-jähriges Jubiläum 1993
Im Juni 1993 feierte die Wehr ihr 110-jähriges Bestehen im kleineren Kreis mit den Nachbarwehren. Begonnen wurde die Feier mit einem Totengedenken am Samstagabend, gefolgt von einem Gottesdienst am Sonntagmorgen und anschließendem Frühschoppen mit der Patenwehr aus Rödelsee. Am Nachmittag feierte man bei sehr heißem Wetter mit den Kameraden und Freunden aus nah und fern bis in die späten Nachtstunden hinein.

 

2001: das neue 'alte' LF 8
Im April 2001 wurde das TSF an eine andere Wehr weiterverkauft und stattdessen bekamen wir ein »neues« Löschfahrzeug – ein LF 8/Allrad (Baujahr 1987), das vorher im Dienste der Patenwehr Rödelsee stand. Mit dem Fahrzeug kam auch der sogenannte ›schwere Atemschutz‹ in die Wehr, was die Ausbildung um ein breites Themenfeld bereicherte. Die Wehr stellte sich den neuen Aufgaben von Anfang an und konnte so schon im Juni 2002 auf 13 fertig ausgebildete Atemschutzgeräteträger bauen; heute gibt es keine Schwierigkeiten mit der gesetzlich geforderten ›3-fachen-Besetzung‹.

Starke Jugend – starke Zukunft
Glücklicherweise haben die 90'er Jahre bei der Diskussion um die Feuerschutzabgabe auch die althergebrachten Geschlechterrollen aufgeweicht, so dass – vorallem in den Jugendgruppen – immer mehr Kameradinnen den Weg zur Feuerwehr fanden.
Daneben hat auch die Absenkung des Mindesteintrittsalters bei den Jungendfeuerwehren dazu geführt, dass sich in Fröhstockheim schnell eine vergleichsweise große Jugendgruppe fand.
Durch theoretische Schulungsabende in den Wintermonaten und praktische Übungen im Sommer können die Jugendgruppen der Feuerwehren ein fundiertes Fachwissen auf- und ausbauen. Weil Alt und Jung im Feuerwehrdienst an einem Strang ziehen müssen, können Erfahrungen weitergegeben, aber auch Vorurteile abgebaut werden; eine soziale Komponente, die in heutigen Zeiten immer wichtiger zu werden scheint.

Aus- und Neubau des Schulungsraumes
Die ständig wachsende Wehr und der damit einhergehende Platzbedarf für Ausrüstung, Verwaltung und Fortbildung der Aktiven, machte eine Vergrößerung des Feuerwehrhauses unumgänglich. Da die Gemeinde einen Anbau allein nicht hätte finanzieren können, fand man einen Kompromiss: die Gemeinde stellte das Material, die Wehr die Arbeitskräfte.
So begannen im Sommer 2006 die Vorbereitungen für den Anbau eines neuen Schulungsraumes und den Umbau des bestehenden Feuerwehrhauses. In zahllosen freiwilligen Arbeitsstunden errichteten die fleißigen Helfer den wohl einsturzsichersten Bau des Dorfes.

125-jähriges Jubiläum 2008
Wie bereits bei den Jubiläen vorher hatte die Wehr auch 2008 mit dem Wetter Glück: Die Sonne strahlte am 14. und 15. Juni, so dass das Festgelände am Schloss gut besucht war – und bis spät in die Nacht gefeiert werden konnte [siehe Extraseiten]. Sie finden das Festprogramm inkl. Chronik und Statistik [hier] zum Download.

Viel Aufwand für zwei Buchstaben
In der Generalversammlung der Feuerwehr im Januar 2011 wurde beschlossen, den Feuerwehrverein zum „eingetragenen Verein“ zu machen.

Die zugehörige Überarbeitung der Vereinssatzung, ihre Genehmigung durch das Finanzamt, die Neugründung des Vereins und der „Wiedereintritt“ der Vereinsmittglieder dauerte über ein Jahr. Seit dem 07.03.2012 darf die Feuerwehr Fröhstockheim den Zusatz "e.V." führen, was vor allem rechtliche Klarheiten schafft; als Sitz des Vereins wurde „Rödelsee OT Fröhstockheim“ festgelegt. 

Mehrzweckbus
Die starke Jungendgruppe und ihre vielen Ausbildungsstunden einerseits, aber auch die zeitintensive Weiterbildung der Atemschutzgeräteträger hatte häufig dazu geführt, dass das LF8 nicht am Ort, sondern "irgendwo unterwegs" war. Und auch im Ernstfall war der Transport von Mannschaft und Gerät allein mit dem LF8 in aller Regel nicht ausreichend gewesen. In beiden Fällen war man oft auf private PKW ausgewichen. So kam mit der Zeit die Idee nach einem Merhzweckbus als Ergänzung zum LF8 auf. Der wurde gesucht, in Form eines gebrauchten Kindertransportbusses (Ford Transit) gefunden, war ausgiebig renoviert worden und konnte am Pfingstmontag 2013 in den Dienst der Wehr gestellt werden. Die Feuerwehr Fröhstockheim begrüßte das neue Fahrzeug mit einer Weihe durch Pfarrer Hanstein und einen Tag der offenen Türe.

 

Die Entwicklungen der Wehr in den letzten Jahren, die gute – hart erarbeitete – Ausrüstung und Ausbildung und nicht zuletzt hohe Motivation und starke Kameradschaft in der Wehr erlauben einen zuversichtlichen Blick in die Zukunft; auch in vielen Jahren noch werden unsere Kameraden nach dem Leitspruch der Feuerwehren handeln:

»Gott zur Ehr – dem nächsten zur Wehr!«